Christina Korak ist derzeit Gastforscherin am Institut für Menschenrechte an der Universidad Andina Simón Bolívar in Quito. Im von ihr geleiteten und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten Projekt „Remembering_Resistance: Women’s Translations of Territorial, Linguistic and Cultural rights“ forscht sie mit Frauen der Waorani des Amazonasgebietes Ecuadors als Citizen Scientists. Durch die Rückführung von historischen Dokumenten (Archivmaterialien, Filmen, Fotografien) und die damit verbundenen Translationsprozesse werden kollektive Erinnerungsprozesse an die Zeit nach der Erstkontaktierung der Indigenen angeregt. Die Frauen wurden von einer Expertin für interkulturelle Kommunikation in Interviewtechniken sowie dem Umgang mit Aufnahmegerät und Computer geschult, um selbst Podcasts in ihrer Sprache Waoterero produzieren zu können und gegen den Verlust von Sprache und historischer Erinnerung anzukämpfen. Begleitet von Christina reisten sieben Frauen in die Dorfgemeinschaft Meñepare, wo sie drei Älteste interviewten. Ein Tontechniker schulte die Frauen im Schneiden der Aufnahmen. Der so entstandene Podcast in ihrer Sprache Waoterero trägt den Titel „Awe bai poneguimoni“ (Die Erinnerung der Bäume). Das Projekt wird von Radio Helsinki, dem Indigenous Rights Collective, der Entwicklungszusammenarbeit Land Steiermark und Fundación Pachamama unterstützt.