Das Lager Graz-Liebenau 1945: eine Zwischenstation auf den Todesmärschen ungarischer Jüdinnen und Juden
Doz. Dr. Barbara Stelzl-Marx
Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung
Di, 25. November 2014, 18:00 Uhr
Raum 0.008, EG
Dass das Lager Graz-Liebenau im April 1945 eine Zwischenstation ungarisch-jüdischer ZwangsarbeiterInnen auf ihren Todesmärschen vom „Südostwall“ in Richtung KZ Mauthausen war und Dutzende von ihnen getötet und in Massengräbern unweit der Mur verscharrt worden waren, war und ist bis heute kaum Teil des kollektiven Gedächtnisses der Grazer Bevölkerung. Barbara Stelzl-Marx hat diesen weitgehend unbekannten Teil der Grazer Zeitgeschichte auf Basis von Archivdokumenten und zeitgenössischen Medienberichten rekonstruiert und berichtet in ihrem Vortrag über die Grazer NS-Lager, das Schicksal der ungarischen Jüdinnen und Juden in Liebenau, die Ergebnisse der Exhumierungen und das Gerichtsverfahren mit der begleitenden Berichterstattung.
Doz. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Zeithistorikerin, stv. Institutsleiterin des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung Graz – Wien – Raabs, Lektorin an der Universität Graz und Vizepräsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission. Seit 1993 umfassende Forschungen in Moskauer Archiven. Zahlreiche Publikationen, darunter die preisgekrönte Monografie Stalins Soldaten in Österreich. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung.
Mit Unterstützung des MEÖK (Club ungarischer Studenten und Akademiker in Graz).