Am 2. April 2025 hielt der ungarische Sozialpsychologe György Csepeli einen Gastvortrag am Institut für Translationswissenschaft der Universität Graz. Unter dem Titel „Veränderung des Unveränderlichen“ beleuchtete Csepeli die Auswirkungen kollektiver historischer Traumata auf politische Kulturen in Mittel- und Osteuropa sowie die Frage, inwiefern tief verwurzelte nationale Narrative durch europäische Integration transformiert werden können.
Csepelis Vortrag verband sozialpsychologische Theorien mit aktuellen gesellschaftlichen Dynamiken und eröffnete neue Perspektiven auf das Spannungsverhältnis zwischen Erinnerung, Identität und Europa und stieß auf großes Interesse: Zahlreiche Besucher:innen füllten den Vortragssaal, und im Anschluss entwickelte sich eine intensive Diskussion über nationale Identitäten, europäische Werte und die Rolle der Vergangenheit im politischen Denken der Gegenwart.
Am 9. April erschien in Wien in der ungarischsprachigen Zeitung "Rólunk" ein Artikel über die Veranstaltung unter dem Titel „Schleichende Europäisierung und der Schatten der Vergangenheit“, der als journalistische Reaktion und thematische Weiterführung des Vortrags gelesen werden kann. Die Veranstaltung wurde von Studierenden des Institutes ins Englische, ins Deutsche und ins Französische gedolmetscht und vom Fachbereich Ungarisch organisiert. Das Konzept stammt von Edina Dragaschnig.