Musik & Film
Ungarische Filmgeschichte - kurz gefasst
Die ungarische Filmgeschichte beginnt 1896 mit der Vorführung eines Films der Brüder Lumière in der berühmten Váci utca. Der erste ungarische Film war A Tánc (1901), von dem heute allerdings nur mehr Bilder vorhanden sind. Der erste ungarische Spielfilm war Az ittas kerékpáros. 1912 erschien Ma és holnap von Mihály Kertész, der seit 1920 unter dem Namen Michael Curtiz in den USA lebte und arbeitete. 1942 wurde er für Casablanca mit dem Oscar ausgezeichnet. In den 20-er Jahren wurden Kinobesuche zur beliebten Freizeitaktivität auch der Arbeiter, da die Eintrittskarten nicht teuer waren und es fast in jedem größeren Ort Filmvorführungen gab. 1931 wurde der erste ungarische Tonfilm produziert, A kék bálvány, eine Nachahmung der amerikanischen Krimifilme, die allerdings beim Publikum nicht gut ankam. Der zweite Tonfilm, Hyppolit, a lakáj war hingegen einer der erfolgreichsten ungarischen Filme. Langsam begannen Tonfilme die Stummfilme völlig abzulösen. Bis 1944 wurden in Ungarn 352 Filme produziert.
Die Filmproduktion wurde 1948 verstaatlicht. Der bekannteste Film dieser Zeit war Talpalatnyi föld. 1949 wurde der erste Farbfilm produziert, Ludas Matyi. Das Jahr 1953 stellte einen Wendepunkt in der ungarischen Filmgeschichte dar, als der Fokus weg von den Themen Arbeit und Moral hin zu den alltäglichen Themen des Privatlebens ging. Die Ereignisse des Jahres 1956 bremsten die neuen Entwicklungen. 1959 eröffnete das Balázs Béla Studio, wo jungen Regisseuren die Möglichkeit geboten wurde, ihr Talent auszuleben. Die 60-er Jahre stellen die Blütezeit der Geschichte des Films in Ungarn dar. Große Filme dieser Zeit waren Miklós Jancsós Szegénylegények und Márton Keletis A tizedes meg a többiek. Der berühmte Film A tanú von Péter Bacsó, der der Strömung der Groteske zuzuordnen ist, wurde verboten. Dokumentarfilme kennzeichneten die 70-er Jahre der ungarischen Filmgeschichte. In den 80-er Jahren konnten gleich zwei ungarische Produktionen den Oscar gewinnen: Mephisto von István Szabó 1981 und der animierte Kurzfilm A légy von Ferenc Rófusz.
In den 90-er Jahren nahm das Interesse an Unterhaltungsfilmen zu. Großen Publikumserfolg feierte in dieser Zeit Péter Tímárs Csinibaba. Einer der erfolgreichsten ungarischen Unterhaltungsfilme wurde die 2002 entstandene Komödie Valami Amerika. Unter den zeitgenössischen Produktionen sind auch international anerkannte Werke von jungen Regisseuren zu finden, beispielsweise Nimród Antals Kontroll, der auf dem Filmfestival von Cannes ausgezeichnet wurde, oder Kriszta Godas Drama Szabadság, szerelem, der an die Ereignisse der Revolution von 1956 erinnert. Internationale Anerkennung erlangten auch die Produktionen von Szabolcs Hajdu, Bibliotheque Pascal und Fehér tenyér sowie Pál Adrienn von Ágnes Kocsis. Unter den zeitgenössischen Produktionen sind auch noch Kornél Mundroczós Johanna und Delta zu erwähnen, sowie Moszkva tér von Ferenc Török.
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Quicklinks
- www.port.hu (Informationen auf Ungarisch zu Theater, Film, Festival, Musik etc.)
- magyar.film.hu/filmtortenet (Informationen auf Ungarisch zur Geschichte des ungarischen Films)