Das Übersetzungsprojekt dieses Sommersemesters, das Kinderbuch Polšji možic – Zgodba iz kočevskih gozdov von Anja Moric, führte die involvierten Studentinnen unter der Leitung von Karin Almasy und in Begleitung von Susanne Weitlaner (Pavelhaus/Pavlova hiša) am 17. und 18.6.2022 in die Region Kočevska (dt. Gottschee) im Südosten Sloweniens. Gemeinhin kennt man diese heute bevölkerungsarme Region v.a. für ihre unberührten Wälder, die Braunbären, und als Heimat der Gottscheer Deutschen, die hier seit dem 14. Jh. siedelten.
Das von uns im Laufe des Semesters ins Deutsche übersetzte Kinderbuch basiert auf einer alten Erzähltradition aus dieser Region, auf Geschichten rund um das „Pilichmandl“ bzw. das „Siebenschläfer-Männchen“, einem Beschützer der Siebenschläfer, die in dieser Region gerne gejagt wurden. Wir trafen die Kinderbuchautorin und Ethnologin Dr. Anja Moric und erkundeten mit ihr die Gottschee, ihre Geschichte und ihr ethnologisches Erbe. Zudem klärten wir mit ihr die letzten offenen Fragen in einem Übersetzungsworkshop, so dass wir unsere Übersetzung erfolgreich abschließen konnten. Nach einem kleinen Abstecher über die Grenze zum „Palčava šiša“ nach Plešce – im unmittelbaren kroatischen Grenzgebiet zu Slowenien lebt nämlich bis heute eine slowenischsprachige Minderheit – ging es mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Graz.
Unsere deutsche Übersetzung des Kinderbuches erscheint voraussichtlich im Herbst 2022 und wird vom Pavelhaus/Pavlova hiša und dem Zavod Putscherle gemeinsam herausgegeben.