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„Sprach- und Integrationsmittler*innen im Einsatz in der Forschung mit geflüchteten Frauen. Chancen und Entwicklungspotentiale“

Professionelle Sprachmittlung bietet für die Forschung große Chancen, Menschen zu erreichen, die sonst aufgrund von Sprachbarrieren der Wissenschaftler*innen exkludiert werden. Die COVID-19 Pandemie hat Wege der digitalen Kommunikation für die professionelle Sprachmittlung geebnet, die in der Forschung weiter beschritten werden sollten.

Im Forschungsprojekt zur Versorgung geflüchteter Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt (DFG 11/2019 – 10/2022) haben qualifizierte weibliche Sprach- und Integrationsmittlerinnen (SprInt) sowohl im quantitativen als auch im qualitativen Forschungsstrang einen Teil der Forschungsinterviews mit geflüchteten Frauen in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen unterstützt.

In drei Berliner Geburtskliniken wurden von den insgesamt 3294 standardisierten Interviews mit Frauen, die dort ein Kind geboren haben, 73 professionell via Teledolmetschen (v.a. Vietnamesisch, Arabisch) gedolmetscht. Im qualitativen Studienteil, der sich auf geflüchtete Mütter von Neugeborenen und Fachkräfte konzentrierte, wurden 33 Mütter aus 9 verschiedenen Herkunftsländern, die insgesamt 22 verschiedene Sprachen beherrschten, anhand problemzentrierter Interviews befragt. Sprachmittlerinnen wurden bei 11 Interviews hinzugezogen. 

Dank der an der Studie beteiligten Sprachmittlerinnen war es möglich, eine vertrauensvolle Atmosphäre für die Interviews zu schaffen. Die Interviewpartnerinnen erzählten gerne von ihren Erfahrungen und es war spürbar, dass sie die Anwesenheit einer qualifizierten Sprachmittlerin als ein Zeichen der Wertschätzung wahrnehmen. Zu diskutieren sind nun die Herausforderungen, Möglichkeiten und Chancen einer größeren Beteiligung von Sprach- und Integrationsmittler*innen in der Forschung.

Prof. Dr. Theda Borde, Dipl.-Pol. MPH, Dr. Public Health

studierte Politologie und Gesundheitswissenschaften an der Freien Universität Berlin und promovierte in Public Health an der Technischen Universität Berlin. Seit 2004 ist sie Professorin für Sozialmedizinische und medizinsoziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit und Public Health an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Theda Borde ist eine der führenden Expertinnen auf dem Gebiet Migration und Gesundheit in Deutschland. Ihre Expertise kombiniert praktische Sozial- und Bildungsarbeit mit immigrierten und geflüchteten Menschen mit Forschung zur Gesundheitsversorgung in der Einwanderungsgesellschaft sowie Praxisentwicklung durch Weiterbildung. In diesem Kontext war sie maßgeblich an der Entwicklung des Curriculums der Qualifizierung von Sprach- und Integrationsmittler*innen (SprInt), der Weiterbildung „IPIKA – Interprofessionelles und Interkulturelles Arbeiten in Medizin, Pflege und Sozialdienst“ (Charité), des Zertifikatskurses „Familienhebamme“ und des Bachelorstudiengangs „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung – online“ an der ASH Berlin beteiligt. Sie ist u.a. Mitglied im Vorstand von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. im Beirat des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (2016-2020) und im Kuratorium des Müttergenesungswerks sowie in der Qualitätssicherungskommission Sprach- und Integrationsmittlung (SprInt).

In ihrem aktuellen Projekt „Analyse kontextueller Faktoren und Faktoren des Gesundheitssystems auf die Versorgung geflüchteter Frauen in Schwangerschaft und Geburt (PROREF)“ arbeitet sie zusammen mit Martha Engelhardt, Mathilde Gaudion, Jasmin Kamhiye, Razan Al Munjid, Elisabeth Mohr, Louise Teschemacher und Matthias David.

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